Borkenkäfer

Die Chance auf ein besseres Szenario haben wir leider schon vor einigen Jahren verpasst.
Aber hier ist ein Trostpreis für Sie.

Etwas Schokolade zum Versüssen Ihrer Naivität?
Schauen Sie sich eine realistischere Stufe an.

Ach, Sie glauben noch an heile Welt?

Dachten Sie wirklich, es gäbe noch ein besseres Szenario?
You dreamer, you.

Leider können wir die Zeit nicht umkehren.
Früher ist endgültig vorbei.

Mit der Realität können Sie nicht umgehen?
Schon ok, wir haben was für Sie.

Ihren schlechten Ruf haben die Borkenkäfer eigentlich nicht verdient. In einem stabilen Ökosystem sind sie dafür zuständig, geschwächte und tote Bäume abzubauen, um Platz für Verjüngung zu schaffen. Neben ihrer Tätigkeit als Waldarbeiter, dienen sie anderen Wesen zur Nahrung.

Seit den letzten Trockenjahren und insbesondere nach Windwurf- oder Schneebruchereignissen, breiten sich Borkenkäfer jedoch regional so stark aus, dass sie zunehmend Probleme verursachen, dies vornehmlich in bereits geschwächten Fichtenbeständen.

  • Die Entwicklung der Borkenkäfer steht in direktem Zusammenhang mit der Temperatur. Während bisher zwei Generationen pro Saison die Regel waren, sind unter dem heutigen Klima bereits drei Generationen möglich. Zurück zu Hitze

  • Die von Borkenkäfern bevorzugte Fichte ist ein wichtiger Bestandteil von Schutzwäldern. Weiter zu Schutzwaldverlust

  • Borkenkäfer befallen Bäume, die durch Hitze und Trockenheit anfällig geworden sind. Dies vermindert ihre Vitalität und kann zum Absterben führen. Zurück zu Baumvitalität

Borkenkäfer breiten sich in vielen Regionen der Schweiz aufgrund der längeren Trockenperioden aus, vor allem im Mittelland und in den tieferen Verbreitungsregionen der Fichte.

Gegen die Waldgrenze hin treten Borkenkäfer-Ausbrüche noch nicht häufig auf, es kommt wegen der grösseren Anzahl an Populationszyklen aber zu einem Überschwappen auf höher gelegene Regionen.

Von zwei Generationen von Borkenkäfern pro Sommer hat sich die Zahl auf 3 erhöht. Das ergibt etwa 3 Millionen zusätzliche Käfer – und etwa 1000 befallene Bäume mehr.

  • Borkenkäfer gedeihen in der Wärme: eine zusätzliche Generation bedeutet eine Zunahme von mehreren Millionen von Käfern. Zurück zu Hitze

  • Die Ausbreitung des Borkenkäfers schwächt die Wirksamkeit von Fichten in Schutzwäldern. Weiter zu Schutzwaldverlust

  • Der Borkenkäfer befällt normalerweise kranke oder gestresste Bäume, kann aber in grosser Zahl auch gesunde Bäume schädigen und zum Absterben bringen.  Zurück zu Baumvitalität

Steigt die Temperatur im Sommer um 4 °C, verdoppelt sich die Anzahl Generationen. Borkenkäfer breiten sich nun überall aus, wo noch Fichten gedeihen.

Da nach einigen Jahre die Fichte mehrheitlich abstirbt, nimmt auch der Befall durch die Borkenkäfer ab – sie verhungern.

Der Befall verwandelt den Wald und es entstehen offene Habitate, die das Wachstum von Kräutern und Pioniergehölzen wie Weide und Birke fördern, bevor schliesslich die Schlussbaumarten dominieren. Die sind hoffentlich besser an das Klima angepasst, sofern sich dieses nicht schon wieder grundlegend verändert hat.

  • Die Käferzahlen steigen exponentiell, und damit auch die Anzahl befallener Bäume. Zurück zu Hitze

  • Das grossflächige Absterben von Fichten beeinträchtig die Schutzwälder stark. Weiter zu Schutzwaldverlust

  • Borkenkäferbefälle in grossen Ausmassen beschleunigen das grossflächige Absterben von Fichtenwäldern. Das Totholz wirkt sich unter anderem negativ auf die CO2-Bilanz aus.  Zurück zu Baumvitalität

Das wars. RIP.

Jetzt haben Sie's übertrieben.
Vielleicht eine Stufe zurückfahren?

Verstanden, sie mögen es wirklich extrem.

Game over.
Versuchen Sie es mit einer anderen Stufe.

So extrem also? Den passenden Soundtrack dazu finden Sie hier.

Mit diesem Planeten sind wir durch.
Auf zum nächsten!

Massnahmenfür: Borkenkäfer

Vielfältige, strukturreiche Wälder fördern natürliche Feinde wie räuberische Insekten, Pilze oder auch Meisen und Spechte. Um die Borkenkäfer zu dezimieren, können befallene Bäume entrindet oder die Stämme geritzt werden. Letzteres schont die Antagonisten des Borkenkäfers besser.

Im Frühjahr und Sommer steht eine 4-Wochen-Prognose für die Entwicklung der Borkenkäferverbreitung in der Schweiz zur Verfügung, sowie eine Modellierung der Ausbreitung im Gelände mit einer 2x2 km Auflösung.

Wenn die Ausbreitung der Borkenkäfer eskaliert, müssen grössere Zwangsnutzungen ins Auge gefasst werden. Da die Forstdienste überlastet sind, müssen Prioritäten gezielt und basierend auf objektiven Risikoabschätzungen gesetzt werden. Das MountEx-Projekt der WSL arbeitet dran.

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